Landesverband Oberösterreich
ÖWR Kurzruf 130

Sicherheit beim Baden und Schwimmen

Jedes Jahr sterben in Österreich im Durschnitt 80 Personen durch Ertrinken. Die Einhaltung dieser einfachen Tipps erhöht wesentlich die Sicherheit und könnte zahlreiche Unfälle verhindern.

Kühl dich vor dem Schwimmen ab

Hohe Unterschiede zwischen Luft- und Wassertemperatur können zu einer großen Gefahr werden. Unsere Blutgefäße sind in der Wärme der Sonne weit geöffnet, durch die kalten Wassertemperaturen ziehen sie sich blitzschnell zusammen. Das kann eine kurzfristige Blutunterversorgung im Gehirn zur Folge haben und damit eine Kreislaufschwäche bis hin zum Kreislaufkollaps verursachen. Dem Betroffenen wird „Schwarz vor den Augen“ – an Land meist keine große Sache, doch lebensgefährlich im Wasser.

Langsames Abkühlen, optimaler Weise unter einer Dusche oder im Uferbereich, bereitet den Körper auf die Temperaturänderung vor.

Bleib in Ufernähe und sorge vor

Ein Aufenthalt im Wasser in Ufernähe ist um einiges sicherer ist als in der Seemitte. In gefährlichen Situationen, wie z.B. Schwäche oder Krampf ist es allein durch die kürzere Distanz viel leichter sich selbst zu retten.  Bin ich auf fremde Hilfe angewiesen, ist es schwer auf sich aufmerksam zu machen. Schreien und winken, wie in Film- und Fernsehen sehr oft dargestellt ist für Ertrinkende meistens nicht möglich. 

Ein schwimmfähiges Hilfsmittel kann Leben retten, besonders wenn man allein im Wasser ist. Für die gemütlichen Schwimmer^*innen genügt eine Poolnudel, für die Sportlichen gibt es ausblasbare Schwimmbojen, die an einem Gurt nachgezogen werden. Im Notfall oder um sich auszuruhen, kann man sich am Auftriebskörper über Wasser halten.

Lass Kinder am und im Wasser niemals unbeaufsichtigt

Ertrinken ist ein lautloser Tod, die Vorstellung, dass die Gefahr durch Schreien und Abwehrgeräusche der Ertrinkenden rechtzeitig erkannt werden kann ist falsch und kann dramatische Folgen haben.

Ertrinken ist bei Kindern eine der häufigsten Todesursachen, bei unter 5jährigen sogar die Zweithäufigste nach Verkehrsunfällen. Eine Ursache liegt in der völlig falschen Vorstellung, dass es ausreicht in der Nähe zu sein, um einen Notfall bei badenden Kindern zu bemerken - bei den meisten tödlichen Ertrinkungsunfällen sind die Aufsichtspersonen weniger als 10 Meter entfernt.

Für Kleinkinder können bereits geringste Wassertiefen von 10-20cm zur Gefahr werden – sie können ihren Kopf nicht selbst heben, wenn sie umfallen oder nach vorne kippen und unter Wasser geraten. Das Kind ertrinkt ohne Gegenwehr und ohne um sich zu schlagen – völlig lautlos.

 

Spezielle Gefahren bei Fließgewässern.

Spätestens wenn das Wasser bis zur Mitte Oberschenkel reicht, wird der Stand in einem fließenden Gewässer unsicher, auch wenn die Strömung gering ist. Je stärker die Strömung, desto schneller ist der Punkt erreicht, an dem es sprichwörtlich kein Halten mehr gibt. Es besteht dabei nicht nur die Gefahr ungewollt abgetrieben zu werden, sondern es steigt auch die Verletzungsgefahr beim Rein- und Rausgehen. Unebener Grund, verminderte Sicht durch trübes Wasser und Strömung sind Ursachen, warum man leicht stürzen oder umknicken kann. Eine dabei zugezogene Verletzung an Händen oder Füßen verhindert es dann, sicher ans Ufer zu gelangen. Daher sollte bei der Auswahl des Badeplatzes darauf geachtet werden, ob Stellen mit geringer Strömung für Ein- und Ausstiege vorhanden sind.

Meide Abschnitte mit Hindernissen oder gar Strudeln im Wasser, besonders Bäume können zu tödlichen Unfällen führen, wenn man sich in Ästen oder Aststümpfen verhängt und achte darauf, dass auch flussabwärts der Bereich frei von Gefahren ist.

Absolute Lebensgefahr besteht bei Wehranlagen, sowohl oberhalb, aber durch rückläufige Strömungen auch unterhalb des Wehrs.

Wenn du bei einem Unfall bei starker Strömung anderen Personen zu Hilfe kommen möchtest, unternimm Rettungsversuche nur von Land aus durch Reichen oder Werfen eines Gegenstandes. Ohne spezielle Ausrüstung oder Sicherung bringst du dich in die gleiche Gefahr wie das Opfer.